03 - Stamm des (jüngeren) Titze
Titze (1)
nach der Petermannschen Überlieferung gesessen zu Schönau. Die ist wohl Alt-Schönau, im Gegensatz zum Burglehn mit der Stadt, das Kretzing (5) und später Hentschel (3) Koppe verliehen wird. Titze (1) und Bernhard (2) kaufen die Erbgerichte in der Stadt Schönau vom Herzog, desgleichen die in Röversdorf 1319, 1321. 1320 schenkte ihnen Herzog Heinrich das Dorf Reichwaldau.
Bernhard (2)
von Fürstenstein ist schon in der ersten Erwähnung “Ritter” und zu Fürstenstein (Burglehen) gesessen. Fortgesetzt Zeuge unter Bolko und Agnes von Schweidnitz, von 1380 ab unter Rupprecht von Liegnitz, also nun am dortigen Hof. Besitz in Konradswalde und in Polsnitz bezeugt (1388). 1389 Rat und Gesandter des Herzogs Hans an den Hochmeister des Deutschordens. Er hinterläßt 1392 allen seinen Besitz an die beiden Brüder Hentschel (3) und Luppold (4), ist also ohne Sohn und wohl unvermählt.
Hentschel (3)
Koppe (mittelhochdeutsch = Rabe): Ritter ab 1. November 1360. Besitz bezeugt in Dorf Schönau, Schmochwitz, Koradswaldau (mit den Brüdern zusammen), Klein Helmsdorf, Birkicht, Triebelwitz, Reppersdorf, Kauffung. 1371 bis 1399 anteilig auf dem Burglehn Schönau; 1389 vom König mit Klitschdorf belehnt, das er 1391 an Nickel Rechenberg verkauft. Bis 1399 auf dem Burglehn Bunzlau. Kauft Streit 1400, desgleichen das Burglehn Jauer; überläßt letzteres 1403 an seinen “Sweher” Daniel Vogt zum Goldberg und dessen Bruder. Anna Tochter Hartmanns v. R. zu Rohnstock und der Metke v. Knoblauchsdorf und Schwester Gunthers und Nickels v. R.
Luppold (4)
verkauft mit Hentschel (3) Koppe 1396 Konradswaldau an seinen Schwiegervater Hohberg und dessen Bruder. Sonstiger Besitz: zu Seichau 1370, Schmachtenhain 1373, Bischkowitz bei Nimptsch 1398. Anna ist Schwester des Hans v. R., Katharina Tochter Hape Hohbergs, Ritter, und der Anna.
Konrad (5)
Koppe genannt, verkauft mit seiner Frau 1386 Metschkau (wohl Czirnscher Besitz). Gemahlin Tochter des Kekel v. Zzirn, Ritter.
Heinze (7)
Koppe genannt, unter den Teilnehmern am Constanzer Konzil aufgeführt. 1416 Rat und Abgesandter Kaiser Sigismunds nach Lübeck.
Agnes (9)
Kleyne genannt, von der Mutter auf Streit abgestattet. Die Schönhew haben schon vorher Besitz in Rogau; Wittich Sch. tritt 1403 den seinigen an seinen Bruder Konrad ab.
Petsche (10)
kauft 1403 Zins auf Christelwitz von Nimptschs und verleibdingt Ilse damit 1408.
Ulrich (11)
1401 von Rupprecht Nimptsch Christelwitz zum Vormund seiner 3 Söhne bestimmt.
Tochter (12)
Heinze Redern und Schwester verkaufen 1451 ihre Rogauer Gerechtigkeit, “wie sie von Konrad Koppen, ihrem Aeltervater, an sie erstorben ist”, an die Schönhews.
Caspar (13)
auf Seiferdau: wahrscheinlichste Abstammung der Seiferdauer, schon der Gegend wegen, aus Titzes (1) Stamm. Caspar kommt schon 1448 als: de Seyfridau vor, und daß die Schwester bereits vorher in ganz derselben Gegend verheiratet ist, spricht ebenfalls dafür, daß sie dort schon aufwuchs, und der Vater da angesessen gewesen ist. Am nächsten liegend, auch zeitlich am besten passend, ist Petsche Christelwitz als Vater. Sonst könnte höchstens einer der Söhne Nickel (4, 4) Kretzing oder Nickel (5, 14) Kammerswalde in Frage kommen. Caspar verkauft 1466 die Erbgerichte zu Thomasdorf und 1477 die Erbvogtei und Landvogtei Landeshut. 1481 stiften Elisabeth und die Söhne ein Seelgerät für ihn, sie selbst, für Adam, Vogt von Landeshut, und Nickel Swenz, seinen Sohn. Danach ist Elisabeth wohl die Tochter Adams oder Nickels, also eine Schweinitz, und die Vogtei von diesem überkommen. Beide Söhne haben auch Teilbesitz in Kauder. Elisabeths nächste Muhme und Spielmagin: Barbara, Frau des Melchior Victor.
Mertin (15)
anscheinend bestehen Verwandtschaftsbeziehungen zu Frau Anna Schellendorf Nippern und ihrer Tochter Margarethe, von Hans vielfach bevormundet und als Erben von Teilvermögen nach Antonius Kestner substituirt.