38 - älteres Neukirch

Anna (5)

als Tochter Bernhards (1), des älteren, 1386-1428 urkundlich auf dem Talkenstein und Welkersdorf) in einer eigenhändigen Eintragung Sebastians (31) am Schluß einer Bibel bezeichnet.

Hedwig (2)

ist Stamm-Mutter aller weiteren Schaffgotsche, deren sämtliche weibliche Mitglieder bis heute (wie die männlichen nach Gotsche Schoff Gotthard) zur Erinnerung an sie den Namen Hedwig führen. Geburtsjahr auf 1415-1420 anzusetzen.

Ernst (3) und Siegmund II (4)

1447 die Brüder noch ungesondert. Beide erwerben 1463 vom Schwager Schaffgotsch den Taschenhof zurück (vergleiche 37, 20). Dies und Reichwalde nebst Landvogtei Schönau ist Ernsts (3), (Ober-)Neukirch Siegmunds (4) Besitzteil. Ernst sitzt ab 1469 auf dem von Ulrich v. Hasenburg erstandenen Königlichen Burglehen Bolkenhain, an dem er später seinen Neffen Christoph Schaffgotsch zur Hälfte beteiligt. 1475 läßt es König Matthias Corvinus wieder ein. Nunmehr sitzt Ernst bis zu seinem Tode auf Leipe, 1471 von Hans v. der Leipe gekauft. Hinterläßt Leipe und Ölse (bei Striegau, 1480 gekauft) an Christoph Talkenberg. Weiterer Besitz vorübergehend: Kunsdorf und Grün-Hartau, Kaudewitz, Triebelwitz. Gemahlin Schwester Dietrichs v. Stange auf Stonsdorf und Witwe Kunze Belers des Älteren auf Fischbach.

Siegmund II (4)

erstmalig am 22. April 1448 als S. Z. de N. juvenis Zeuge, dann erst von 1456 an urkundlich auftretend. Von etwa 1486 ab Streit mit dem Neukircher Pfarrer Schönwälder, der auf Grund einer Stiftung Kunzes (37, 12) die Gerichtsherrschaft über Hermannswaldau und Schandhaus für die Kirche in Anspruch nimmt; schließlich päpstliche Bannung. Schlichtungsverhandlungen durch einen Domherrn und Heinrich Dohna, dann durch päpstliche Kommissare mit dem Ergebnis, daß Sgmd. dem Pfarrer die Erbzinse und die Landvogtei über die streitigen Untertanen überlassen muß und vom Bann befreit wird. Stiftet 1505 einen Altar bei den Franziskanern in Goldberg für die Mutter Gottes in Mailand und die heilige Ottilia, daß er sein Augenlicht wieder erhalte, und ein Requiem für Eltern, Frau und Sohn. Nach der bis etwa 1600 zurückzuverfolgenden, vielfach (Lindner, Sinap u. a.) wiedergegebenen Familientradition soll Siegmund in jungen Jahren beim Kostnitzer Conzil der Verbrennung Hus` , unter deren Eindruck er zeitlebens ein treuer Anhänger seiner Sache wurde, persönlich beigewohnt, und ein Alter von 110 Jahren, ebenso wie sein Sohn Georg (7) ein solches von 108 Jahren, erreicht haben. Das danach errechnete und auf dem die Wappen von Georgs (7) Söhnen 2ter Ehe tragenden Neukircher Altar als Geburtsjahr Siegmunds angebrachte Jahr 1897 ist mit allen urkundlichen Zeugnissen über ihn und die gesamten sonstigen Mitglieder seiner und der vorhergehenden Generation (auch mit dem zeitlichen Auftreten von Schwiegervater und Großvater) schlechthin unvereinbar. Siegmunds Geburtsjahr kann nicht vor 1415-20 und muß wahrscheinlich noch auf etwas später angesetzt werden, unbeschadet der Verehrungs- und Festhaltenswürdigkeit der Überlieferung, deren Wortgehalt nicht in chronologisch genauer Datierung, sondern in dem Persönlichkeits- und Charakterbilde besteht, das sie uns übermittelt. Gemahlin Tochter Caspars v. Nostitz auf Rothenburg und Tzschocha (vergleiche 2) und seiner ersten Frau, einer Gersdorf aus dem Hause Hänichen.

Barbara (6)

hinterläßt an Siegmund (4) 1455 als Witwe den Kretscham Neukirch. Ihr Mann ist vermutlich ein Czirn aus der sich v. d. Wege (Wiesau) schreibenden Linie, nicht ein Wiese Kaiserswaldau. Georg (7), der bekannte Förderer der Reformation und frühe Anhänger Luthers. Erste urkundliche Erwähnung 1492. Erwirbt 1582 das Kirchlehn Neukirch (vom Jungfrauenkloster Striegau) und 1551 das Niedergut Hohenliebenthal. I. Gemahlin, die er nach der Überlieferung mit 21 Jahren heiratete, aus dem Hause Larogath, auch Neroget geschrieben, in Böhmen, Grätzer Kreis (Wappen: 2 gekreuzte Ruder, Helmzier springenderHund) und Mutter eine Brodlic (Predlitz) aus dem Hause Schmegstr. Vaters Mutter: nach Wenzels (20) Grabsteinwappen eine Kurzbach, Mutters Mutter: eine Hodlofsky (auch Hodivesc geschrieben, Wappen: Fisch). II. Gemahlin , geboren1492, gestorben Wiesenthal am 12. Oktober 1568. Begraben in Neukirch am 18. Oktober, Tochter Friedrichs v. H. auf Güttmannsdorf und der Dorothea v. Reibnitz, und Witwe Siegmunds v. Seidlitz auf Ludwigsdorf. Vaters Mutter: nach einer Aufzeichnung Sebastians (31)

Anna v. Weissdorf, Mutters Mutter: Euphemia v. Niemitz aus dem Hause Giersdorf. Georgs (7) und ihr Grabstein in Neukirch, jetzt im Schloßhof.

Anna (8), Barbara (9), Marusse (10) und Christina (11)

1495 als Siegmunds (4) Töchter genannt und von ihm auf Nieder-Neukirch abgestattet. Die Namen vielleicht Verstümmelungen (Stiebitz Seidlitz? Reinsche Schoff?)

(I.) Caspar (8), Balthasar (13), Georg (14), Melchior (15), Christoph (16), Hans (17), Wenzel (18), Wenzel (19), Wenzel (20), Ludmilla (21), Katharina (22), Anna (23), Euphemia (24), Christina (25), Ursula (26), Hedwig (27), Barbara (28), Johanna (29), Johanna (30) (II.) Sebastian (31), Heinrich (32), Siegmund (33), Adam (34), Maria (35), Sarah (36), Sarah (37), Martha (38) Reihenfolge nur der Söhne unter sich und der Töchter unter sich bekannt.

Sebastian (31), Heinrich (32) und Siegmund (33)

Erbteilung auf “ratsames Bedenken unserer alten frommen und lieben Frauen Mutter” am 27. Mai 1567, von Sebastians (31) Hand aufgesetzt (Archiv Neukirch). Das Kirchlehn nebst Pfarrerberufungsrecht bleibt dabei gemeinsam und soll “unsseres Vaters Fußstapfen einerher, welcher anfänglich mit Grosser Gefahr Leibes und Gutes diese seine wahrhafftige Lehre verfochten und vertreten”, ausgeübt werden, “dass fromme, treue und wackere Arbeiter in diesen unseres Herrn Christi Weingarten gesetzet werden”.

Sebastian (31)

studiert von 1540 ab bis zu Luthers Tod 1546 unter ihm in Wittenberg. 1560 Kaiserlicher Rath (auf Empfehlung der Kammer als “gantz schicklich, fleissig, in hohen Sachen gelehrt und auch der Recht erfahren und verstendig”). Von 1567 bis 1581 auf dem Burglehen Lehnshaus. Veranstaltet dort zwischen seinem Wittenberger Lehrer Flacius, Illyricus und den Predigern der Umgegend eine 8 Tage währende Disputation über die Erbsünde. Gründet 1575 “der lieben Armut zum Trost” das noch bestehende Hospital in Lähn. Mehr über ihn: Vergleiche Knoblich, Chronik von Lähn sowie die biographische Skizze: v. Haugwitz-Lehnhaus, Wilhelm,“Sebastian v. Zedlitz Neukirch, ein Mann nach dem Herzen Gottes”. Gemahlin geboren 1559, Tochter Balthasars v. Schaffgotsch auf Langenau und Lehnhaus, gestorben 1567, und der Magdalena v. Kittlitz. Sie heiratet in zweiter Ehe Hermann v. Czettritz und Karisch auf Schatzlar und Langhellwigsdorf, gestorben 1618, und stirbt am 27. Oktober 1617; begraben in Langhellwigsdorf.

Heinrich (32)

Testament 1571. I. Gemahlin Tochter Konrads v. Czettritz auf Lorzendorf, gestorben 1549, und der Hedwig v. Runge aus dem Hause Schöbekirch verwitweten (Wilrich) Dornschnabel. II. Gemahlin Schwester Joachims v. H. und Rohnstock auf Glofenau.

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