21 - Linie Parchwitz
Otto I (1)
schon 1361 Ritter. Zuerst gemeinsam mit Titze (20, 1) zu Doberschau und zu Paulsdorf bei Haynau; beides wohl schon Besitz des Vaters. 1392 mit dem von Hertel Busewoy erworbenen Samitz belehnt. Erhält 1400 von den Liegnitzer Herzögen die an sie heimgefallene Stadt und Herrschaft Parchwitz mit Heydau und Leschwitz zu Lehen; die Herzöge von Lüben und von Brieg verbürgen sich ihm für die Gewähr. Grabstein Annas in der Katholischen Kirche Röversdorf vor dem Altar; ältester erhaltener Grabstein eines Familienmitglieds. Il. Gemahlin verzichtet 1407 gegen ihren Bruder Iwan von Profen auf Profen.
Hans (2)
: Dietrich von Haugwitz, Ritter, verreicht ihm und seinem Vater Otto (1) 1397 Zins auf Faulbruck zum Ehegeld. Hans hat auch Besitz in und bei Schönau.
Hans (5), Bernhard (6), Fromold (7) und Otto II (8)
Der Herzog begibt sich 1429 nach der Gebrüder Bernhard (6) und Fromold (7) Tod des Heimfallsrechts auf Parchwitz zu Gunsten ihrer Brüder Hans (5) und des noch unmündigen Ottos (8). Die ersteren sind wahrscheinlich beide gefallen (am 28. Dezember 1428 in der Altwilmsdorfer Schlacht gegen die Hussiten!).
Otto II (8)
tritt 1448 dem Städtebund gegen die Landschadenstifter bei. 1454 Hauptmann zu Liegnitz und Statthalter des Fürstentums; bereitet die Rückkehr der Herzogin Hedwig vor; interveniert in ihrem und des jungen Herzogs Friedrich Namen für die Stadt Liegnitz wegen der ihr auferlegten Buße von 60.000 Gulden für den erschlagenen Hermann Czettritz. Gründet 1465 einen Verband des Gesammtgeschlechts. Führt als Gesandter Konrads von Öls-Wohlau die Verhandlungen mit Ernst und Albrecht von Sachsen wegen ihrer Erbfolgeansprüche auf das Fürstentum Sagan. Otto wird von 1440 ab stets an erster Stelle unter der gesammten Fürstentums-Standschaft und mit “Herr” und “Ritter” aufgeführt. Weiterer Besitz: Woitsdorf, Brockendorf, Wernersdorf bei Schweidnitz, Stadt Schönau, Konradswaldau, Prausnitz, Buchwald (Kreis Neumarkt), Siegersdorf. I. Gemahlin 1432 auf Greibau und Leschwitz verleibdingt; Vormünder Albrecht Haugwitz, ihr Vater, und Albrecht Haugwitz von Branau. Danach beruht die Bezeugung der Vater-Mutter als Busewoy und der Mutter-Mutter als Haugwitz für Annas (9) Sohn Christoph Schweinitz bei der Rittertafel zu Frankenstein 1503 (Sinapius I, (S.?)1292) auf einer Verwechselung der beiden Großmütter. II. Gemahlin ist wohl aus dem Hause Muskau. Ihr Vormund 1492: Hans Penzig.
Otto III (11)
1492 bis 1498, “von Schöne” genannt.1508 sitzt Hans dort; die Brüder müssen nachträglich getauscht haben. Gemahlin Tochter Christophs von T. auf Gimmel und einer Blankenstein. Grabsteine beider in Kirche Parchwitz.
Tochter (14)
nach Johanniter-Ahnentafel Heinrichs von Bibran und Genealogie von Stosch.
Tochter (15)
nach Sinapius II, S. 429.
Otto IV (17)
1551 Kaiserlicher Rath und Statthalter. Kauft von Jan Bernhd. Maltzahn die Herrschaft Wartenberg. 1554 bis 1556 vergebliche Bemühungen, die Parchwitzer Lehnsfolge für den Brudersohn Otto (26) bewilligt zu erhalten; dann ebenfalls vergebliche Verhandlungen wegen Verkaufsgenehmigung an Oppersdorff. Streit erst nach Ottos Tod durch Abfindung Oppersdorffs mit 20.000 Gulden beigelegt. Von 1556 ab (pfandweise von Kaiser Ferdinand I.) Inhaber der Lande Beeskow und Storkow, desgleichen 1558 der Herrschaften Cosel und Oberglogau. Gemahlin ist Tochter Christophs von Talkenberg auf Talkenstein und Welkersdorf und der Christina Hohberg-Fürstenstein. Grabmal beider in der Kirche Parchwitz, desgleichen von Christina (24).
Fabian (18)
seit 1539 auch auf Pohlsdorf. 1540 Streit mit Otto (17) um sein Erbteil. Grabstein in der Kirche Parchwitz. Gemahlin Tochter Nickels Burggraf zu Dohna auf dem Grafenstein und Radmeritz, gestorben1540, und der Ludmilla Leskowska von Leskovec.
Tochter (19)
nur supponiert nach Genealogie von Stosch und einer in Dänemark beglaubigten Rothkirchschen Ahnentafel. Es müßte diese Generation sein.
Hans (20)
erbt von seinem kinderlosen Muttersbruder Hans von Schellendorf Stadt und Herrschaft Herrnstadt und verkauft sie 1536 an der Herzog. Gemahlin Tochter Stephans von Tader auf Gimmel und einer Opalinski.
Christina (24)
Oppersdorff, nachmals noch zweimal vermählt und kinderlos, verstorben am 3. Juli 1584 zu Ober-Glogau, das an ihn überging, ist Kaiserlicher Mundschenk und Hofrat, Landeshauptmann von OppeIn-Ratibor und später Feldmarschall im Türkenkrieg.
Otto IV (26)
geht 1554 in Herrendienste. Da er von 1555 in den Verhandlungen über die Parchwitzer Lehnsfolge nie mehr erwähnt wird, Otto (IV) auch in seinem Testament nur die Schwester Elisabeth (27) bedenkt, muß er jung gestorben sein.
Christoph (28)
verkauft 1569 Samitz an den Schwager Canitz und erhält 1570 pfandweise (um 45.000 Thaler) die herzoglichen Rechte und Einkünfte von Stadt und Weichbild Lüben: er läßt auch diesen Pfandbesitz nach und nach an die Canitze auf. Gemahlin Tochter Heinrichs von Kreischelwitz auf Schönau und einer Sack. Grabsteine beider sind in der Evangelischen Kirche Lüben, am Logenaufgang.
Anna (30)
das von Sinapius angegebene Jahr 1537 für die Heirat ist nicht möglich und muß mit dem Geburtsdatum oder mit 1557 verwechselt sein.