06 - Anfänge und älteres Haus Prausnitz
Hans (1)
Wegiste, Wegste genannt, nach der Petermannschen Handschrift gesessen zu Konradswaldau. Hans Wegiste erscheint stets als Gefolgsmann und Zeuge Herzog Bernhards von Schweidnitz, als einziger der Brüder, die sonst durchweg unter Heinrich von Jauer auftreten und ansässig sind. Er kämpft 1322 unter der Ritterschaft Bernhards auf der Seite Ludwigs des Bayern in der Schlacht bei Mühldorf. Wegist, Wegeste, Wegste = sehr tüchtig; mittelhochdeutsch waege (z. B. “die wegisten Domherrn und Prälaten” 1421.
Nickel (2) und Merboto (3)
verkaufen 1349 und 1351 Zins zu Gross-Beckern an Franz Erbvogt zu Liegnitz; später nicht mehr erwähnt, also wohl jung und erblos verstorben. Nickel (2) ist möglicherweise identisch mit dem 1368 bis 1372 als Zeuge auftretenden Nitschco de Conradswalde.
Hentschel (4)
Wegiste genannt, bekundet 1360 einen Kauf in Jaurau (= Jauernick) bei Schweidnitz, wo schon sein Vater eine Grenz-Einigung zwischen dem Schulzen und dem Johanniterkonvent Striegau bezeugt hat und wo seine Söhne 1368 Zins verkaufen.
Titze (6)
Wegiste genannt, fortgesetzt Zeuge unter Bolko von Schweidnitz und Agnes, aber 1372 auch unter der Ritterschaft des Fürstentums Liegnitz aufgezählt und dort 1380 Zeuge Herzog Ruprechts. Er wird 1385 mit dem Walde Mochau belehnt.
Heinrich (8)
verkauft 1381 Willmannsdorf ans Kloster Leubus und 1405 das halbe Pomsen an Hans (11) Witwe. Margarethe Tochter Seyfrieds v. Raussendorf, Ritter, und der Eneda.
Nickel (19)
Schönenickel genannt, kauft 1418 das nach Merbotos (3) Tod vom König an Janko v. Chotienitz verliehen gewesene Konradswaldau von diesem zurück, gemeinsam mit Jungnickel (14).
Georg (22)
eine weitere (ältere) Tochter Georgs, möglicherweise Margarethe, 1476 von Hans Filtz auf Schildern bei Liegnitz verleibdingt; Georg (22) und Heinze (21) sind neben Hans Keltsch von Haasel ihre Vormünder dabei.
Nickel (23)
Anna, eine Kottwitz nach dem Grabsteinwappen Ursulas (38).
Georg (24)
verkauft Seichau 1520 an Dr. Franz Grimme; er wohnt zuletzt in Jauer. Barbara ist wohl eine Hocke (Vormund 1503: Heinze Hocke und 1511: Nickel Hocke Hartmannsdorf); Georg ist 1514 auch Leibgedingsvormund von des Ersteren Frau Agnes und verkauft 1508 an den Letzteren Zins.
Heinrich (27)
bis 1536 auf Jenkau, 1539 bis 1556 auf dem Lehngut Gutschdorf. I. Gemahlin Tochter Heinrichs v. Schweinichen auf Mertschütz und der Barbara v. Borwitz. II. Gemahlin Geschlecht unbekannt. III. Gemahlin aus dem Hause Puschkau.
Anton (37)
1537 als A. Z. zu Gutschdorf bezeichnet. Gemahlin Tochter Christophs v. Packisch auf Strachau und Reichau.
Ursula (38)
Grabstein in der Katholische Kirche Schweinhaus. Daß Ursula bei ihrem Tode erst 17 Jahre gewesen sein soll, wie die Familiengeschichte v. Schweinichen (Band I, S. 41) in dem dort erwähnten Schriftchen nacherzählt, ist zeitlich unmöglich, ergibt sich doch auch weder aus der Grabinschrift noch spricht die Denkmalsdarstellung für so junges Lebensalter.