49 - Stamm des Konrad bis zur Linienteilung

Konrad (1)

stets im Fürstentum Jauer auftretend. Herzog Heinrich verkauft ihm 1316 die herzoglichen ererbten Rechte (Oberste Gerichte, Münzgeld etc.) auf Klein-Helmsdorf. 1326 Marschall Herzog Heinrichs. Stiftet 1342 ein Seelgerät für seinen Bruder Hans Wegiste (2, 2). 1349 erstmalig Castellanus in Len genannt, wo er mit Katharina Zins für eine neue Kapelle in Lähn stiftet. Besitz bezeugt in Hussdorf bei Lähn, in Schönau (1335) und bei Trautenau (damals zu Schweidnitz-Jauer gehörend); mit den letzteren Gütern werden nach seinem Tod seine 3 Söhne am 1. November 1360 belehnt. Konrad wird urkundlich stets hinter den übrigen Brüdern Siffried (2, 6), Apetz (2, 4) und Kretzing (2, 5), aber vor Bernhard (2, 7) aufgeführt, ist also trotz der anderen Rangierung in seines Sohnes Peter (2) Niederschrift, der hier gefolgt ist, vielleicht älter als Bernhard (2, 7) möglicherweise aber - denn seine Söhne treten mit am frühesten auf - auch älter als andere Brüder, etwa Kretzing (2, 5), und ihnen vielleicht in der Petermannschen (2) Niederschrift nur entsprechend der Gepflogenheit, die Inhaber der persönlichen Ritterwürde zuerst zu benennen, nachgesetzt worden.

Peter (2)

mann vom 21. Juli 1343 bis 5. Juni 1370 “Landschreiber” (Kanzler) Herzog Bolkos. Am 22. März 1380 “quondam protonotarius” genannt. 1367 verschreibt er dem Kauffunger Pfarrer Zins auf Ölse bei Trautenau, hat also bei der Erbsonderung diesen Teil des väterlichen Besitzes erhalten. 1387 von Herzogin Agnes mit Zins auf Striegau, vornehmlich aus dem Schlagschatz, für seine Lebetage begnadet; also wohl unverheiratet, vermutlich geistlich. Von ihm stammt die sogenannte Petermann Zedlitzsche älteste Niederschrift über die Geschlechtsherkunft.

Bernhard (3) und Nickel Grünhaupt (4)

sind ab 1360 ungesondert “zum Lehen gesessen” als Nachfolger im Burggrafenamt. 1371 verkaufen sie es an Nickel Bolz. Bernhard (3) besitzt Falkenhain, erwirbt 1384 Nickels (4) Erbanteil an Waltersdorf und Bussdorf und 1389 ein Haus in Liegnitz. Die beiden Frauen (Nickels (4) Frau Agnes ist die ältere), von ihnen auf dem später an das Kloster Grüssau verkauften Gr. Tinzer Besitz verleibdingt, bringen den Brüdern den Schönfeldschen Besitz Zieserwitz zu. Ob sie Seidlitze von Schönfeld sind oder, wofür der Besitzanfall von Witkos an die Töchter spricht; einem besonderen mit ihnen aussterbenden Geschlecht angehören, läßt sich nicht mehr entscheiden.

Nickel Grünhaupt (4)

ab 7. Juni 1359 Ritter, am 20. Mai 1366 erstmalig mit dem Beinamen Grünhaupt bezeichnet. Besitzt auch Grosswalditz, das er 1374 an die Maiwaldauer Vettern verkauft. Am 1. November 13.. Urfehdeerklärung Nickel Grünhaupts, seiner Söhne Titzmann (8) und Konrad (9), und Friedrichs (5) an Hochmeister und Deutschorden wegen Gefangenschaft Fromolds v. Zedlitz, also wohl eines weiteren Sohns von Nickel (4) oder Bernhard (3), vergleiche VIII. 5. Elisabeths Leibgedingsvormund ist Stephan Trache. Sie ist danach vermutlich eine Trach, zumal der Sohn aus dieser Ehe denselben, in der Zedlitzschen Familie sonst nicht gebräuchlichen Vornamen führt.

Friedrich (5)

Die Brüder (“Herr Friedrich (5) der Ritter und Herr Wolfhard (6) der Priester” verkaufen 1394 Falkenhain. Friedrich (5) sitzt auf Waltersdorf, Mauer, Hussdorf. Den 5 Kindern wird 1403 auf Ansuchen Wolfhards (6), Titzmanns (8) und anderer Agnaten Konrad (9) zum Vormund verordnet.

Wolfhard (6)

1390,1398 Canonicus Wratislaviensis. 1403 Pfarrer zu Hirschberg. Verkauft 1407 an Titzmann (8) seinen Anteil Waltersdorf.

Titzmann (8)

Slegil genannt: “dictus Slegil” schon 1374. Schlegel hieß eine kurze breite Flegel-Keule, die er als Waffe bevorzugt haben mag. Der Beiname wird von seinen Nachkommen ebenfalls geführt, bis zur Generation XI; von etwa 1570 ab verschwindet er. Titzmann erwirbt 1388 Ludwigsdorf und 1405 von Friedrichs (5) Kindern Gross- und Klein-Mauer. Gemahlin ist Schwester Wilrichs v. Liebenthal.

Konrad (9)

schon 1389 auf dem “Vorwerge innst der Brücke vorin Lähn” (= Kleppelsdorf) gesessen und mit Anna vermählt. Erwirbt 1390 das anstoßende Kuttenberg. 1400 kauft er Zins, der nach seinem Tode an Anna (10) und nach dem ihrigen an Stephan (11) fallen soll. Also allem Anschein nach kinderlos geblieben.

Stephan (11)

Leibgedingsvormünder der Frau: Hans und Heinze Z. Neukirch und Hans Gerstenberg. Um 1437 ein Streit des Stephan Slegil de Rudigersdorf vor dem Mannrecht.

Konrad (13) und Georg (14)

hier hinter Konrad genannt und späterhin nicht mehr erwähnt, erhalten 1426 von Kaiser Sigismund die Güter des Hans v. d. Warte zu Mannlehen. Sie erhalten sie offenbar als die nächsten Blutsfreunde des (1450 noch lebenden) Hans, mit dem das Geschlecht der v. d. Warte (Jenchin und Siffrid, Söhne Siffrids v. d. W. 1367, Kuntschke v. d. W. 1386 u. a.) erlischt.

Hans I.(17)

Die 3 Brüder erscheinen ungesondert 1438 und noch 1448. Hans ist 1435 Vormund der Kinder Liebenthal Giersdorf, bürgt 1447 für die Liebenthals beim Landfriedensbunde und ist auch sonst, ebenso wie Wilrich (18), wiederholt Zeuge für sie. Daneben scheinen Verwandtschaftsbeziehungen zu den Czirn Weze genannt zu bestehen (Gebrüder Nickel, Hans, Jacob), aus deren Hand Hans 1452 mit Adam (19) das 1454 wieder veräußerte Boberröhrsdorf und 1456 das Niederdorf Reibnitz kauft.

Wilrich (18)

1452 als “in Kleppelsdorf residens” bezeichnet. Noch im Juli 1464 mit Hans (17) als wegen seines hohen Alters wichtiger Zeuge über weit zurückliegende Besitzverhältnisse (Straupitz) vorm Hirschberger Mannrecht gehört; bald darauf muß er gestorben sein; auf dem Parchwitzer Geschlechtstag 1465 erscheint für Kleppelsdorf schon sein Sohn.

Caspar (20)

Schlegel genannt, im Geschlechtstagsbrief 1465 als letzter unter den Teilnehmern mit seinen Söhnen aufgeführt, sonst nur einmal (1453) als Zeuge erwähnt. Er kann zeitlich nur der Generation 5 angehören und müßte dann ein Sohn Stephans (11) sein. 1472 reicht Georg Slegil seinen Besitz (wo, nicht gesagt) an seine Brüder Hans und Nickel Gross auf. Möglicherweise sind das die Söhne Caspars. Weitere Nachrichten von ihnen fehlen.

Hans II.(21)

Schlegel genannt, 1470 H. Schl. von Giersdorf (der Liebenthalsche Stammsitz) genannt. Martha ist Tochter Konrads v. Reibnitz auf Wederau uud der Elisabeth v. Brockendorf.

Caspar (22)

nur einmal als Zeuge (bei Marthas Verleibdingung) erwähnt.

Hans (24)

III verkauft 1521 Reibnitz an Christoph Reder Waltersdorf und kauft1523 vom Schwiegersohn Hohen-Poseritz, erhält außerdem von ihm Ebersdorf bei Canth zu lebenslanger Nutznießung.

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